Existenzgründung mit Kind: Darauf muss man achten

Selbstständigkeit kann für Eltern eine gute Alternative zum Angestelltenverhältnis bedeuten

Sich für eine Selbstständigkeit zu entscheiden, erfordert eine Menge Planung und Abwägung. Gerade die Deutschen zaudern und hadern (zu) lange, wenn es um den Traum der Selbstständigkeit geht. Dies belegen Studien immer wieder, zuletzt die Amway-Studie aus dem November 2013. Wenn man Kinder hat oder plant, in näherer Zukunft eins zu bekommen, erhöht sich die Angst vor der Selbstständigkeit meist um ein Vielfaches. Zu Recht? Oder bietet die Selbstständigkeit mit Kind Chancen? Darauf möchte ich in diesem Beitrag eingehen.

Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bekommen ist gar nicht so einfach. Andere europäische Länder bieten da weitaus bessere Bedingungen als Deutschland. Aber es tut sich was: Dass beide Elternteile arbeiten, wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit und so gibt es auch immer mehr Kitas und Tagesmütter. Doch die von der Bundesregierung angestrebte garantierte Kita-Stelle ist nach wie vor mehr Schein als Sein. Außerdem sind die Betreuungszeiten für Kinder nicht unbedingt identisch mit den Arbeitszeiten. Der Wiedereinstieg in den Beruf erfolgt für die meisten Frauen daher über eine Teilzeitstelle. Das wirkt sich nicht gerade positiv auf die Karriere aus. Genug Gründe, sich die Alternative Selbstständigkeit einmal genauer anzusehen.

Was spricht für eine Selbstständigkeit mit Kind?

Wie bereits angedeutet, kann in einer beruflichen Selbstständigkeit die Chance zu mehr freier Zeiteinteilung und damit Flexibilität liegen. Privates und Arbeit können besser mit einander arrangiert werden und eine gesunde Work-Life-Balance kann entstehen. So kann man problemlos die Kinder von der Kita abholen und gemeinsam Mittag essen, um dann weiter zu arbeiten. Dies bedeutet natürlich auch, dass man dafür aller Voraussicht nach abends länger arbeiten muss. Trotzdem: die hohe Flexibilität, die viele Formen der Selbstständigkeit ermöglicht, ist eindeutig ein Vorteil bei der Kombination von Erziehung und Berufsleben. Außerdem fällt das ständige Rechtfertigen vor dem Chef weg – man kann eigenverantwortlich entscheiden, wann und wie lange man seine Arbeit vernachlässigt.

Für viele Eltern ist gibt es auch einen emotional entscheidenden Punkt, warum sie lieber selbstständig arbeiten möchten: Sie wollen ihre Kinder aufwachsen sehen und möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen. Und dieser Punkt ist für Väter ebenso relevant wie für Mütter. Für eine Existenzgründung spricht auch ein evtl. lange gehegter Traum von der Selbstständigkeit und vielleicht auch eine konkrete Geschäftsidee. Ein Kind bzw. mehrere Kinder sind bei der Existenzgründung zu bedenken, aber sicher kein Hindernis.

Was spricht gegen eine Selbstständigkeit mit Kind?

Ist man nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für weitere Familienmitglieder, ist der schwerwiegendste Contra-Punkt sicher dieser: ein regelmäßiges, sicheres Gehalt in festgelegter Höhe fehlt. Das ist vor allem relevant, wenn man sich erst selbstständig macht, wenn schon Kinder da sind. Startet man vorher in die Selbstständigkeit, lässt sich das zu erwartende Einkommen nach einer Weile meist recht gut einschätzen. Läuft das Unternehmen gut, ist das Risiko des Scheiterns irgendwann vergleichbar mit dem Risiko einer Kündigung eines Angestelltenverhältnisses.

Startet man erst in die Selbstständigkeit, wenn man bereits Kinder hat, kommt noch ein weiterer Contra-Punkt hinzu. Jeder, der sich schon einmal selbstständig gemacht hat, weiß, dass der Aufbau einer Selbstständigkeit sehr zeitintensiv ist. Demnach hat man am Anfang sogar eher weniger Freizeit als noch mit Festanstellung. Hier kann es helfen, sich von vornherein klar zu machen wie viel Zeit man für was einplanen sollte und wer unterstützen oder helfen kann.

Diese Punkte sollten Sie beachten:

  • Bevor Sie sich für eine Existenzgründung entscheiden, sollten Sie in sich gehen, Ihren Tagesablauf und Ihre Gewohnheiten bewusst wahrnehmen. Dann können Sie besser einschätzen, ob eine Selbstständigkeit wirklich auch mit Kindern für Sie in Frage kommt und wie diese aussehen müsste.
  • Schätzen Sie möglichst realistisch ein, wie viel Zeit Sie für eine Selbstständigkeit aufbringen können. Orientieren Sie sich bei der Suche nach einer geeigneten Geschäftsidee daran und bedenken Sie, dass sie nicht gleich mit Angestellten kalkulieren sollten.
  • Die Wahl der Geschäftsidee kann entscheidend sein: Die Eröffnung eines Ladengeschäfts mit festen Öffnungszeiten bringt zunächst sicher nicht mehr Freiheiten, als eine Festanstellung. Büroarbeiten jeglicher Art hingegen lassen sich besser mit den Kindern verbinden.
  • Die Selbstständigkeit bringt nicht nur Flexibilität – Sie wird Ihnen auch abverlangt.
  • Bei aller Freiheit: Bedenken Sie, dass es trotzdem fixe Termine geben wird. Sei es, dass Kunden unflexibel sind oder gewisse Öffnungszeiten bzw. Erreichbarkeitszeiten eingehalten werden müssen.
  • Erstellen Sie Notfallpläne: Was passiert, wenn die Kinder oder Sie selbst krank sind? Wer kümmert sich um die Kinder, wenn die Tagesmutter ausfällt oder die Kita Ferien macht?
  • Bauen Sie sich langfristig ein Netzwerk auf: Es kann von großem Nutzen sein, zwar selbstständig, aber nicht ganz auf sich alleine gestellt zu sein. Denkbar ist zum Beispiel, dass jemand einen Auftrag für Sie übernimmt, wenn Sie völlig überlastet sind. Dies ist zum Beispiel in einigen Franchise-Systemen der Fall – hier helfen sich die Partner gegenseitig aus.

 

 

 

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