Franchise-Gründer sollten von mehreren Betrieben träumen

Wer sich nur die Führung einer Filiale zutraue, werde es als Franchisenehmer zunehmend schwerer haben.

So lautet eine Aussage in der Print-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von diesem Montag (leider online nicht verfügbar). Unter der Überschrift „Franchise braucht Filialisten“ weist der Artikel darauf hin, dass sich im Franchising die Annäherung zum Filialmodell als Trend beobachten lasse. Dies wirke sich in manchen Systemen auch auf die Wahl der Franchisenehmer aus, die nicht mehr nur einen Standort eröffnen sollen, sondern die Erschließung eines (regionalen) Marktes mit mehreren Standorten als Ziel haben dürfen.

Allerdings trifft dies sicherlich nicht auf die Auswahl aller Franchise-Nehmer zu, denn gute Partner mit einem Standort werden immer eine wichtige Säule in den Franchisesystemen bleiben. Dennoch sind sogenannte „High-Potentials“ für Franchisesysteme hochinteressant, da sie aufgrund ihrer Unternehmer-Erfahrung und Ausbildung dazu in der Lage sind, mehrere Betriebe zu führen. In den USA zeigt sich der Trend zum „Multi-Unit-Franchising“ schon länger.

Das vermutlich meistgenannte Beispiel für ein Franchise-Unternehmen dürfte McDonalds sein. Während laut FAZ bei McDonalds 1980 jeder Partner im Durchschnitt 1,4 Standorte betrieb, sind es heute 4,3. Nun ist es kein Geheimnis, dass McDonalds deutlich weniger „externe Existenzgründer“ sucht, sondern schon länger in den eigenen Reihen Betreiber neuer Standorte rekrutiert.

Dennoch lässt sich der Trend zu mehreren Standorten pro Partner in Deutschland auch anhand der systemübergreifenden Zahlen erkennen, die der Artikel ebenfalls nennt: Danach sind im letzten Jahr die Zahl der Franchise-Niederlassungen mit 5,9% stärker gestiegen als die Zahl der Franchisenehmer mit 4,1%, d.h. nicht jeder neue Franchise-Standort wurde auch von einem neuen Existenzgründer in Betrieb genommen.

Die Vorteile mehrerer Betriebe pro Franchisenehmer

Während Franchising laut Felix Peckert früher als „Gegenmodell zum filialisierenden Wettbewerb“ angesehen wurde, scheine derzeit eine Annäherung stattzufinden. Grund für die Franchisesysteme Filialisten zu fördern sei unter anderem eine häufige Wachstumsgrenze bei ca. 150 Partnern mit je nur einem Betrieb. Habe man ein solches Wachstum erreicht, stagnierten die Partnerzahlen häufig, da ausscheidende Partner durch neue ersetzt werden müssten und schwerlich weitere hinzukämen. Spätestens jetzt helfen Partner die selber expandieren möchten, beispielsweise durch weitere eigene Standorte in ihrer Region. Dies lohnt sich meist auch für den Franchisenehmer, denn ab dem 3. Geschäft lassen sich Größenvorteile erkennen, die sich auch auf die Gewinnspanne auswirken.

Für das Franchisesystem ist durch die geringere Partnerzahl bei gleicher Betriebszahl der Betreuungsaufwand geringer. Allerdings sind Multi-Unit-Partner auch anspruchsvoller, denn es sind meist erprobte Unternehmer. Dies erfordert besonders kompetente Leute in der Zentrale.

Multifranchising mit mehreren Marken

Als Franchisenehmer könnte man auch mehrere Betriebe unterschiedlicher Marken führen. Ein sinnvolles Beispiel wäre der Besitzer einer Einkaufspassage, der einzelne Läden wie Bäcker, Cafes und Einzelhändler selber führt. Dies wird von den Franchisezentralen jedoch häufig kritisch gesehen, da in diesem Fall die Identifikation mit ihrer Marke leiden könnte und dieser Franchisenehmer nicht an der Entwicklung aller Marken mitarbeiten kann.

Tatsächlich dürfte solch ein Multi-Unit-Vorhaben mit mehreren Marken nur in Ausnahmefällen wie im oben beschriebenen Fall einer Einkaufspassage realisierbar sein. Denn der Franchisenehmer würde sich aus Sicht der Zentrale nicht ausreichend auf die eigene Marke konzentrieren. Außerdem wäre der vertrauliche Umgang mit systeminternem Know-How nicht mehr gewährleistet.

Letztendlich birgt der Trend zum Multi-Unit-Franchising besonders große Chancen für kompetente Existenzgründer und erfahrende High-Potentials mit dem Ziel mehrere Betriebe zu führen.

 

 

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