Gastbeitrag: Besonderheiten eines Businessplans für Franchise-Nehmer

Wer sich als Franchise-Nehmer selbstständig macht, hat den Vorteil, dass er sich um eine Geschäftsidee keine grundlegenden Gedanken machen muss. Dennoch ist es auch als Franchise-Nehmer unumgänglich, einen Businessplan zu erstellen. Dieser weicht aufgrund der Besonderheiten des Franchisings in einigen Punkten vom Businessplan für ein Unternehmen mit einer komplett neuen Geschäftsidee ab.

Unterstützung vom Franchise-Geber

So bekommen Franchise-Nehmer in der Regel Unterstützung vom Franchise-Geber bei der Erstellung eines Businessplans. Der Franchise-Geber kann dem Gründer beispielsweise wichtige Planzahlen, was z.B. die Kalkulation und Finanzierung des Geschäfts betrifft, zur Verfügung stellen. Der Existenzgründer sollte jedoch nicht den Fehler machen, einen vorgefertigten Businessplan einfach zu übernehmen. Der Businessplan muss immer auf die individuellen Gegebenheiten des eigenen Geschäfts (z.B. Standort), auf das Umfeld und auf die Person des Gründers angepasst werden.

Franchise-Vorteile hervorheben, Kosten-Planzahlen belegen

Bei einer Existenzgründung im Rahmen eines Franchise-Systems ist es besonders wichtig, die Vorteile des jeweiligen Systems herauszustellen – diese Vorteile sollten mit aussagekräftigen Argumenten bzw. mit Daten/Erfahrungen von bestehenden Geschäften anderer Franchise-Nehmer belegt werden. Gerade bei weniger renommierten Franchise-Konzepten ist es für die Bank wichtig, dass die angegebenen Planzahlen auch fundiert untermauert werden. Eine besondere Bedeutung haben dabei der jeweilige Standort, das genutzte System sowie die Person des Gründers.

Die notwendigen Daten für die Investitions-und Kostenplanung können in den meisten Fällen durch den Franchise-Geber geliefert werden. Diesem stehen die Daten aufgrund vergleichbarer Geschäfte naturgemäß zur Verfügung. Ist für die Existenzgründung ein Ladenlokal erforderlich, sind insbesondere die Bau-/Mietkosten pro Quadratmeter eine wichtige Größe. In der Regel wird eine Erstausstattung an Waren benötigt, dazu kommen die speziellen Investitionskosten für das Franchising. Dazu müssen im Kostenteil eines Franchise-Businessplans unter Umständen noch laufende Kosten für Schulungen, laufende Beratungen und Systemleistungen, Marktanalysen, geschäftsübergreifende Werbeaktionen, Forschung, PR (Public Relation) berücksichtigt werden. Es ist zu empfehlen, dass dem Existenzgründer mindestens 15 Prozent des benötigten Investitionsbedarfs als Eigenkapital zur Verfügung stehen. Bei einem Kapitalbedarf von weniger als 50.000 Euro sind die Banken teilweise auch schon bei einem geringeren Eigenkapitalanteil zur Finanzierung bereit (z.B. auch öffentlich geförderte Gründerdarlehen wie z.B. der KFW-Gründerkredit können im Rahmen von Franchise-Gründungen beantragt werden).

Branchenvergleichszahlen für die Umsatzvorschau

Was die Umsatzvorschau des Franchise-Businessplans angeht, sollte ein Teil der Daten hierzu ebenfalls vom Franchise-Geber zur Verfügung gestellt werden. In den meisten Fällen gibt es Vergleichsgeschäfte mit ähnlichen Bedingungen. Es ist jedoch ratsam, diese Daten nochmals überprüfen zu lassen und wenn möglich, durch fundierte Marktdaten des avisierten Zielmarktes zu ergänzen. Bei der Überprüfung dieser Daten kann beispielsweise ein Gründungsberater helfen, welchem relevante Branchenvergleichszahlen zur Verfügung stehen. Für einige Branchen stellen solche Vergleichswerte auch die IHK, die Handwerkskammer oder die örtliche Sparkasse bereit.

Ein Franchise-Gründer sollte im Businessplan auch besonders darauf hinweisen, in welchen Bereichen er vom Franchise-Geber unterstützt wird. Erwähnt werden sollte unbedingt, wenn Schulungen angeboten werden (z.B. zur Kompensierung von fehlendem betriebswirtschaftlichem Know-how des Gründers) und welche Konzepte für Werbung und Marketing der Franchise-Geber verfolgt – also wie hier der Gründer von dem Netzwerk des Franchise-Gebers profitieren kann.

Zusammenfassend kommt in einem Franchise-Businessplan den Planzahlen eine besondere Bedeutung zu, da diese nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sind und sich in aller Regel an vergleichbaren Franchise-Nehmer-Betrieben orientieren. Um z.B. ein Finanzinstitut vom geplanten Franchise-Vorhaben zu überzeugen, sollte genau dieser Vorteil sowie die Hilfe des Franchise-Gebers besonders hervorgehoben werden.

Zum Autor:
Nico Reichelmann, Geschäftsführer und Gründer von www.gruendungsberatung-online.de
Auf gruendungsberatung-online.de finden Existenzgründer umfangreiches Wissen zu den wichtigsten Punkten einer Existenzgründung wie z.B. Businessplan-Erstellung, Fördermittel, Gründungszuschuss, Amtswege/Behördengänge, Finanzierung, usw. Darüber hinaus kann man als Gründer unverbindlich Kontakt zu den Existenzgründungsberatern des Betriebswirtschaftlichen Instituts für Existenzgründer (BIE) aufnehmen.

 

 

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